Wenn Zahngold vom Zahnarzt aus dem Mund entfernt wird, bekommt der Patient das Metall ausgehändigt. Die Brücke, Krone oder das Inlay sind jetzt zwar in praktischer Hinsicht wertlos. Das gilt jedoch meist nicht für den finanziellen Wert. Neben Gold sind häufig noch andere wertvolle Edelmetalle wie Platin und Palladium enthalten, sodass sich der Verkauf durchaus lohnt. Als Ankäufer von Zahngold kommen vor allem Scheideanstalten und professionelle Goldankäufer in Frage.
Als Zahngold werden goldhaltige Dentallegierungen bezeichnet. Anders als Schmuck oder goldene Uhren, die oft auch in ihrer gegenwärtigen Form weiterverkauft werden können, ist Zahngold immer Altgold. Es muss erst recycelt werden, um erneut verwendbar zu sein. Neben Goldlegierungen gibt es noch zahlreiche andere Dentallegierungen. Weit über 1.000 solcher Legierungen sind in Deutschland zugelassen.
Der Preis von Zahngold und anderen Dentallegierungen richtet sich immer nach dem reinen Materialwert. Es gibt sehr preiswerte Legierungen wie Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierungen oder Titan-Legierungen. Diese haben einen so geringen Wert, dass sie als Einzelstücke von privat nicht verkäuflich sind.
Viele weitere übliche Legierungsmetalle wie Zink, Zinn, Kupfer und Nickel kosten ebenfalls so wenig, dass die geringen Mengen innerhalb einer Dentallegierung so gut wie wertlos sind. Daneben kommen aber außer Gold weitere werthaltige Metalle in den Dentallegierungen zum Einsatz. Dazu gehören in aufsteigender preislicher Reihenfolge:
Von diesen Edelmetallen sind vor allem die Platinmetalle Platin und Palladium häufig in nennenswertem Umfang in Dentallegierungen enthalten.
Für den Laien ist es ohne vorherige Kenntnisse der enthaltenen Metalle und ihrem genauen Masseanteil nicht möglich, den Marktwert von Zahngold und anderen Dentallegierungen zu ermitteln. Eine gute Informationsquelle über die Komposition einer Dentallegierung ist der Zahnarzt, der das Inlay, die Krone oder die Brücke eingesetzt hat.
Eine professionelle Analyse der Zusammensetzung ist darüber hinaus in einem Edelmetall-Prüflabor möglich. Sind das Gesamtgewicht und die genaue Zusammensetzung der Legierung bekannt, lässt sich anhand der aktuellen Edelmetallkurse der Wert einer Legierung berechnen.
Metall | Masseanteil (%) | Masse (g) | Preis pro Gramm | Preis |
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Gold (Au) | 40 | 4,0 | 50 EUR | 200,00 EUR |
Silber (Ag) | 12,4 | 1,24 | 0,7 EUR | 0,87 EUR |
Palladium(Pd) | 39,8 | 3,98 | 62 EUR | 246,76 EUR |
Zinn(Sn) | 7,5 | 0,75 | nicht vergütet | |
Sonstige | 0,3 | 0,03 | nicht vergütet | |
Gesamt | 100 | 10 | entfällt | 447,63 EUR |
Da Zahngold und andere Dentallegierungen vor der Wiederverwendung immer der Edelmetallscheidung und des Recyclings bedürfen, sind spezialisierte Goldankäufer oder Scheideanstalten die erste Wahl. Diese verfügen über ein Edelmetall-Prüflabor und können so eine quantitative Analyse der Dentallegierung selbst durchzuführen.
Edelmetallhändler und Banken kaufen in der Regel kein Zahngold an. Bei einigen ausgesuchten Juwelieren wieder ist dies zwar möglich, meist jedoch mit höheren Abschlägen, bzw. niedrigeren Ankaufspreisen.
Bei den Gold-, Silber- und sonstigen Edelmetallpreisen, die in den Medien genannt werden, handelt es sich um Marktpreise aus dem internationalen Handel. Die Ankaufkurse der Goldankäufer und Scheideanstalten für die in Dentallegierungen enthaltenen Edelmetalle werden als Schmelzpreise bezeichnet. Sie liegen unter den Marktpreisen im Handel. Das hat seine Berechtigung.
Die Scheideanstalten bringen die Edelmetalle durch das scheiden ja erst in eine wiederverwertbare Form. Ohne diese Leistung wären die Legierungen wertlos. Allzu groß sollte die Differenz zwischen den Marktpreisen und den Schmelzpreisen allerdings nicht sein. Als Richtwert kann sich der Verkäufer an einem Abschlag von 8-12 % zum jeweiligen Spotpreis hin orientieren.