CFDs auf Gold

CFDs gelten zu Recht als hochspekulative Finanzinstrumente und genau so werden Sie auch von vielen Tradern eingesetzt. Gold ist dabei einer von vielen möglichen Basiswerten, für die CFDs emittiert werden. Es gibt jedoch auch eine sehr konservative Art, die Differenzkontrakte zu nutzen, nämlich beim Hedging, also als Absicherung des eigenen Goldbesitzes.

Was sind CFDs?

Die Abkürzung CFD steht für Contract for Difference, zu Deutsch: Differenzkontrakt. Es handelt sich dabei um Derivate, mit denen der Anleger an den Kursbewegungen eines Basiswerts wie Gold partizipiert, ohne Besitzer dieses Basiswerts zu sein. Die Differenz zwischen dem Preis des Basiswerts beim Kauf und Verkauf entspricht – abzüglich der Handelskosten – der Wertveränderung des CFDs.

Hebel und Margin beim CFD-Handel

CFDs werden auf Margin gehandelt. Bei der Margin handelt es sich um eine Sicherheitsmarge, die der Anleger bei seinem Broker hinterlegt. Das Geld für den Handel schießt der Broker dem Anleger vor. Wie hoch die Margin relativ zum möglichen Handelsvolumen ist, hängt vom Basiswert ab. Bei CFDs auf Gold liegt die Margin bei fünf Prozent.

Der Anleger kann also das Zwanzigfache des Eigenkapitals handeln. Man sagt im Börsenjargon auch: Der CFD ist mit 1:20 gehebelt. Hier ein konkretes Beispiel, das Feinheiten wie den Spread (Differenz zwischen An- und Verkaufskursen) sowie die Transaktionskosten außer Acht lässt:

Der aktuelle Goldpreis in Euro steht bei 1.500 Euro je Feinunze. Ein Anleger möchte zehn CFDs auf jeweils eine Feinunze Gold kaufen. Der Basiswert, also das Gold, hat folglich einen Handelswert von 15.000 Euro. Da die Margin bei fünf Prozent liegt, ist als Eigenkapital lediglich ein Betrag von 750 Euro nötig, um die Position zu eröffnen.

Große Chancen und hohes Risiko beim CFD-Handel

Das Handeln mit gehebelten Gold-CFDs auf Margin birgt sehr große Chancen und ein entsprechend hohes Risiko. Steigt der Kurs im oben beschriebenen Beispiel um 5 Prozent auf 1.575 Euro, ergibt sich bei zehn CFDs ein Gewinn von 75 x 10 Euro, insgesamt also 750 Euro oder 100 Prozent des eingesetzten Kapitals. Fällt der Goldkurs aber um 5 Prozent auf 1.425 Euro, ist der Verlust ebenso groß: Die 750 Euro Eigenkapital aus der Margin sind komplett verloren.

Dieselben Chancen und Risiken bestehen auch, wenn der Anleger keine CFDs kauft, sondern leerverkauft, also eine Short-Position eröffnet. Bei Shorts bedeuten fallende Kurse Gewinne und steigende Kurse Verluste. Im Fall einer Short-Position hätte also ein Kursanstieg um fünf Prozent zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals geführt. Ein Rückgang um fünf Prozent hätte eine Verdopplung des Eigenkapitals zur Folge gehabt.

Diese vervielfachte Partizipation an den Kursbewegungen des Basiswerts ist der wichtigste Grund, warum der größte Teil der Privatanleger beim spekulativen Handel mit CFDs auf Dauer keinen Gewinn macht. Dabei wurden die Marginanforderungen im Jahr 2018 in der EU bereits verschärft. Zuvor waren Hebel bis zu 1:500 möglich gewesen. Heute dürfen sich nur noch professionelle Anleger diesem nochmals deutlich höheren Risiko aussetzen.

CFDs als Absicherung von Goldbesitz

Die Differenzkontrakte lassen sich aber auch in einer ganz anderen Weise einsetzen, nämlich beim Hedging. Das Ziel des Hedgings besteht darin, aufgelaufene Gewinne abzusichern. Das ist gerade für Besitzer von physischem Gold bequemer und kostengünstiger, als das Gold erst real zu verkaufen und dann später zu einem niedrigeren Preis erneut zu kaufen.

Die Absicherung erfolgt über eine Short-Position, also über einen Leerverkauf von CFDs. Um wieder das obige Beispiel aufzugreifen: Der Anleger besitzt zehn Unzen Gold, zum Beispiel zehn Krügerrand Goldmünzen mit einem Gesamtwert von 15.000 Euro.

Er befürchtet nun, dass es in absehbarer Zeit zu einem Rücksetzer kommt und möchte dieses Risiko eines Kursverlustes nicht eingehen. Deshalb eröffnet er eine Short-Position mit zehn CFDs auf eine Unze Gold und setzt damit sein Risiko auf null. Steigt der Kurs, dann steigt der Wert der zehn Unzen Gold. Fällt der Kurs, wird der Verlust durch den Gewinn der CFD-Shorts ausgeglichen.

Parallel zum Risiko werden beim Hedging mit CFDs natürlich auch die Chancen auf weiter steigende Gewinne durch eine steigende Goldpreisentwicklung auf null gesenkt. Beim Hedging verzichtet der Anleger also bewusst auf zusätzliche Gewinne zugunsten der Vermeidung von Verlusten.

Goldfixing Heute

Vormittag
19.03.24 10:30 Uhr
2.152,15 USD
1.984,54 EUR
Nachmittag
18.03.24 15:00 Uhr
2.160,11 USD
1.983,47 EUR